Vor dem Einzug in eine erworbene Immobilie stellt sich häufig die Frage, ob diese saniert werden sollte und mit welchen Kosten zu rechnen ist. Wir raten unseren Kunden generell immer eine Sanierung vorzunehmen. Je nachdem was der Geldbeutel hergibt, kann diese größer aber auch kleiner ausfallen. In vielen Fällen rechnet sich die Sanierung nach einer gewissen Zeit aufgrund reduzierter Heizkosten oder natürlich auch aufgrund der Steigerung des Wertes der Immobilie. Damit die Sanierung allerdings den Wert auch tatsächlich erhöht und das Wohnen so angenehm wie nur möglich wird, sollten ein paar Dinge im Vorfeld beachtet werden. Hierzu haben wir die folgenden Tipps für Sie um sich vor Kostenfallen zu schützen.
Altbauten können häufig versteckte Kosten bedeuten
Natürlich hat ein Altbau seinen Charme mit hohen Decken und angenehmen Dielenböden die vor allem auch Wärme ausstrahlen, allerdings sollte man bei alten Gebäuden wissen, dass eine Sanierung sehr teuer werden kann, vor allem wenn es sich um denkmalgeschützte Immobilien handelt, bei welchen das zu verarbeitende Material sehr kostspielig sein kann. Hier sollte man sich tatsächlich vorher informieren, wie hoch die Kosten sein können, bevor man eine solche Immobilie erwirbt. Steht das Gebäude unter Denkmalschutz, so müssen bestimmte Vorgaben vonseiten des Staates bzw. der Gemeinde oder Stadt eingehalten werden. Informieren Sie sich über die Details unbedingt vorab, ansonsten kann es teuer werden. Immobilien aus den 60er mit alten Stromleitungen können natürlich auch zu hohen Elektrikerkosten führen bzw. wenn alte Wasserrohe ausgewechselt werden müssen und Wandaufbrüche nicht vermeidbar sind.
Setzen Sie beim Thema Energieeinsparung auf die richtige Dämmung
Bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden sollte sowohl auf die Dachdämmung aber auch die Außendämmung geachtet werden. Eine ordentliche Außendämmung kann die Heizkosten teilweise halbieren. Wenn es sich um eine Dachgeschosswohnung handelt sollte eine richtige Dachdämmung her mit ordentlichen Dämmwerten, das kann sich nach einigen Jahren über die eingesparten Kosten rechnen. Zusätzlich wird der Aufenthalt im Sommer unter den Dachschrägen wesentlich angenehmer.
Schwachstelle Leitungen Leitungen von Anfang an kontrollieren
Bei alten Gebäuden wurden vor einigen Jahrzehnten vor allem Leitungen verlegt, die nicht isoliert wurden. Hierbei kann wertvolle Wärme verloren gehen. Und das kann auf Dauer zu höheren Summen führen. Die Leitungen kann man auch von einem Heizungsbauer begutachten lassen. Im Keller liegen diese meistens frei und können ohne Probleme eingesehen werden. Meist reicht es aus, alte Isolierungen zu ersetzen bzw. freiliegende Rohre einfach nur zu isolieren.
Die richtige Planung ist wichtig
Wenn man einen Plan hat, was saniert werden sollte, kann man sich auf die Suche nach Handwerkern machen. Unsere Empfehlung ist es für jedes Gewerk mind. 3 Angebote einzuholen. Zwar kann das manchmal mühselig und nervenaufreibend sein, aber nur so kann man bares Geld sparen bzw. vermeiden in Kostenfallen zu tappen. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit bei myhammer auch kleinere Handwerksbetriebe zu finden. Wichtig ist es die Bewertungen zu prüfen und nicht jedermann zu vertrauen. Zusätzlich hilft es manchmal im Bekanntenkreis nachzufragen. Vor jeder Vergabe sollte man zumindest den Umfang der Arbeiten schriftlich festhalten, damit auch nichts schief gehen kann. Bei größeren Verträgen empfehlen wir diese von einem Anwalt einsehen zu lassen. Damit können auch Kosten vermieden werden. Zusätzlich empfehlen wir Immobilienbesitzern immer eine Rechtschutzversicherung abzuschließen. Für das selbstbewohnte Eigenheim kostet diese ca. 100 € im Jahr, für vermietete Objekte liegt der Preis etwas höher.
Was soll renoviert werden bis wann und wie hoch ist das Budget
Sie sollten von Anfang an festlegen was Sie renovieren möchten und wie hoch Ihr gesamtes Budget ist. Bezüglich des zeitlichen Rahmens sollte man vor allem die Trocknungszeiten beachten. Für Estrich können diese bis zu 4 Wochen betragen, falls Sie Wände verputzen bis zu 2 Wochen und selbst die Trocknung von Tapeten und Fliesen sollte man nicht unterschätzen. Man sollte auch von Anfang an festlegen, welche Arbeiten man z.B. selbst erledigen möchte. Zum Beispiel kann beim Entkernen (alte Fliesen entfernen) und beim Grundieren, vorausgesetzt Sie nutzen das richtige Material, nicht viel schief gehen. Bei lärmstarken Renovierungen sollten Sie auch Ruhezeiten einhalten bzw. vorher mit den Nachbarn sprechen um keine bösen Überraschungen zu erleben. Wenn fremde Handwerker beauftragt werden, stellen die Ruhezeiten weniger ein Problem dar.
Den passenden Bodenbelag auswählen
Häufig stehen Sie vor der Frage welches Material am besten für den Bodenbelag zu verwenden. Hierbei sollten Sie sich nach der Nutzart der jeweiligen Zimmer ausrichten. Teppich ist geräuscharm und warm und besonders für Schlafzimmer oder Kinderzimmer geeignet. Laminat, Vinyl und PVC ist pflegeleicht und strapazierfähig und eignen sich für die übrigen Wohnbereiche und den Flur. Für Bad und Küche sind natürlich Fliesen geeignet auch aufgrund der einfachen Reinigung und der Langlebigkeit. Bei der Beschaffung des Materials sollten Sie immer ausreichend Menge bestellen um auch den Verschnitt abzudecken. Bei der aktuellen Materialknappheit wäre es ärgerlich wenn Sie mehrere Wochen auf Nachschub warten müssten.
Verarbeitung der Wände
Falls größere Sanierungen durchgeführt werden und auch Stromleitungen sowie Wasserrohre ersetzt werden, kann davon ausgegangen werden, dass die Wände verputzt werden müssen. Hierbei wie gesagt die Trocknungszeit beachten um keine bösen Überraschungen wie Schimmelbefall zu erleben. Je nach Stilrichtung können Sie Wände nur spachteln und anschließend grundieren und streichen oder tapezieren und anschließend streichen. Falls Sie glatte Wände haben möchten empfehlen wir immer Vliestapete zu verlegen und diese anschließend zu streichen. Das macht die Wände gefühlt etwas wärmer und ist für spätere Umgestaltungen sinnvoll. Haben Sie unebene Wände und möchten keinen großen Aufwand in das Spachteln der Wände stecken empfiehlt sich Rauhfaser, die natürlich auch sehr beständig ist und vor allem für Mietobjekte gut geeignet ist.
Sie sollten auf der Baustelle Präsenz zeigen
Eine Sanierung sollte immer von Ihnen als Auftraggeber begleitet werden. Auch wenn Sie sicher sind eine verlässliche Firma gefunden zu haben. In der aktuellen Zeit sind Handwerker sehr begehrt und wenn Sie die Einhaltung der Termine nicht nachprüfen, kann sich die Sanierung deutlich in die Länge ziehen, was bei Ihnen zu versteckten Kosten führen kann, entweder weil Sie später in die Immobilie einziehen werden, bzw. Sie die Immobilie später vermieten können, was beides zu Opportunitätskosten führen kann. Wir empfehlen für die Zwischenabnahme und Endabnahme eine 2. Person dazu zu nehmen. Es kann manchmal hilfreich sein, falls man selbst Dinge übersehen hat. Falls Arbeiten nicht ordnungsgemäß erfüllt worden sind, sollten Sie die Zahlung der Rechnung so lange hinausstrecken, bis die Arbeiten finalisiert worden sind. Das kann Ihnen eine Menge Ärger sparen.
Falls Sie weitere Tipps & Ratschläge wünschen bezüglich der Sanierung Ihrer Immobilie können Sie uns gerne anrufen, wir beraten Sie gerne. Unsere Kunden erhalten natürlich die Beratung kostenlos.
Nils E.
auf sagte
Vielen Dank für diesen Artikel zum Sanieren. Gut zu wissen, dass Leitungen eine Schwachstelle sind und man die zu Beginn prüfen sollte. Ich möchte meine Immobilie nach dem Sanieren verkaufen und wollte mich daher hier informieren.